Stellungsnahme Künstlerische Arbeit
»Nicht wir haben Geheimnisse, die wirklichen Geheimnisse haben uns!« Carl Gustav Jung
Ich arbeite in verschiedenen künstlerischen Feldern; der Malerei, Glasgestaltung und Collage. Häufig bearbeite ich dasselbe Thema in verschiedenen Materialien. Da je nach Material unterschiedliche Gestaltungsschwerpunkte vorherrschen, können so auch thematische Aspekte ans Tageslicht treten, die möglicher Weise in einem anderen künstlerischen Feld nicht erschienen wären.
Der Ausgangspunkt meiner Arbeiten sind oft Zeichnungen und Entwürfe im Skizzenbuch. Häufig entstehen sie auch aus einer Kombination von mehreren Entwürfen oder Abbildungen anderer Art, zum Beispiel von antiken Darstellungen. Das ist insofern von Bedeutung, da mich die Überschneidung von verschiedenen Ebenen ( die zeitliche, spirituelle, reale, unbewußte etc. ) interessiert, und diese Sichtweise sich somit in der Arbeitsweise manifestiert. Symbolisiert wird diese auch durch den Gebrauch von Linien, die die verschiedenen Elemente des Bildes trennen oder auch verbinden und so wieder neue Felder erzeugen. Daher spielt die Komposition eine große Rolle, unterstützt durch den Gebrauch von Farbe.
Gelegentlich bearbeite ich meine Träume mit Hilfe der Kunst. Diese Arbeiten haben zumeist einen mythischen Anklang da es sich in der Regel um Träume mit einem starken Symbolgehalt handelt. Seit 1998 befasse ich mich mit Carl Gustav Jungs Theorie über das Unterbewußtsein und die Archetypen. Seiner Meinung nach existieren universellen Strukturen –die Archetypen- in der menschlichen Seele, die -wenn auch nicht bewußt so doch intuitiv - für jedem Menschen erfassbar sind, unabhängig von seiner Herkunft. Die verschiedenen Archetypen können spezifische Symbole hervorbringen, die einen bestimmten psychischen Zustand oder Komplex in Form von Träumen, Mythen und Märchen, widerspiegeln und beleuchten. Da sie universellen Charakter haben, finden sie sich in jeder Kultur und jeder Epoche in ähnlicher Form. Ebenfalls interessiert mich Jungs Theorie zur Synchronizität. Mit diesem Begriff bezeichnete er Ereignisse, die durch keine Kausalbeziehung verknüpft sind, aber als zusammengehörig und bedeutsam empfunden werden. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die Verbindung von einem inneren Ereignis geprägt von einer starken Emotion wie Träumen, Geistesblitzen etc. und einem äußerem Ereignis, welches gleichzeitig geschieht oder darauf folgt und dem inneren Ereignis thematisch entspricht.
In jahrelanger Beschäftigung mit meinen Träumen und in der künstlerischen Arbeit, bin ich immer wieder auf die von Jung beschriebenen Phänomene gestoßen. Ursprünglich war die Auseinandersetzung mit seinen Theorien maßgeblich Mittel zum Zweck meine Träume zu erkunden und zu verstehen. Inzwischen finde ich allerdings, daß die Rückschlüsse die man durch die Beschäftigung mit diesen Themen ziehen kann, ein hochgradig faszinierendes Bild der Psyche vermitteln. Besonders wo das Unterbewußtsein in der Verschmelzung mit der Materie erscheint, wird deutlich wie viel Potential hier verborgen liegt. In meiner Arbeit versuche ich diesem Geheimnis nachzuspüren.
Glas
Die Technik die ich bei meinen Glasarbeiten anwende, ist die des ofengeformten Glases (Fusing). Ich beginne, indem ich ein Tonrelief herstelle, hier geht es um die Form, nicht um die Farbe. Wenn das Tonrelief fertig ist, wird eine Abguß, eine Negativform aus Gips hergestellt, aus der dann der Ton entfernt wird. Diese Negativform bestücke ich nun mit dem Glas. Das Glas gibt es in verschiedensten Formen wie Granulate, Scheiben oder Stäbe. An diesem Punkt geht es darum die Farbe mit der Form zu kombinieren. Die Verbindung allerdings geschieht durch den Brennprozess, der anschließend stattfindet und oft mehrere Tage dauert. Wenn die Form aus dem Ofen kommt, ist sie porös und leicht von dem fertigen Glasrelief zu entfernen. Neben der Arbeit mit hochwertigem Kristallglas, konzentriere ich mich auf die Verarbeitung von Flaschenglas und Fensterglas. Da inzwischen Flaschen in allen Grundfarben zu bekommen sind, gibt es keine Einschränkungen in der Farbgebung. Durch verschiedene Körnungen des Glases erreiche ich verschiedene Variationen in den einzelnen Farbtönen. Obwohl das Flaschenglas nicht ganz unproblematisch ist, hat es auch seinen Reiz, zB Der Aspekt des Recyclings interessiert mich daran, sowie die Tatsache, daß das Material sozusagen `vorhanden` ist, ähnlich wie ein Rohmaterial.
Wandbilder
Die Wandbilder bestehen aus Glas welches in die Wand eingesetzt wird. Wie bei meinen anderen Glasarbeiten, wende ich der Technik des ´Glas-Fusings` an. Das Wandbild wird im Ganzen entworfen und dann beginne ich mit der Ausarbeitung des Glases. Später wird das Glas in die Wand eingesetzt, die Wandbilder sind robust und wetterbeständig. Viele Variationen von Glas als Gestaltungsmittel in der Architektur sind möglich. Das Wandbild kann hinterleuchtet werden, oder als Fenster dienen. Es können Glassteine hergestellt und damit Mauern gebaut werden. Auch die Gestaltung im Außenbereich, Pflasterung und Kachelung, Verzierung von Fassaden, sowie die Gestaltung von Wasserspielen ist umsetzbar.